JHV: SFCV stellt sich neu auf
209 Fan-Clubs mit 336 Mitgliedern haben am 18. Dezember an der Jahreshauptversammlung des SFCV in der Veltins-Arena teilgenommen. Während Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Vollmer und Vorstand Frank Arndt strukturelle Veränderungen ankündigten, gab Rolf Rojek nach 32 Jahren im Vorstand seinen Rücktritt bekannt.
Es war eine Jahreshauptversammlung der Abschiede – und der Beginn eines großen Umbruchs. Gleich vier Gremiumsmitglieder und damit fast 80 Jahre SFCV-Erfahrung gaben am Mittwoch ihren Abschied bekannt.
Reinhard König (27 Jahre in Vorstand und Aufsichtsrat) und Harry Saupe (20 Jahre in Vorstand und Aufsichtsrat) legen ihre Ämter im Aufsichtsrat nieder. Heiner Tümmers wechselte am 14. Dezember vom Aufsichtsrat in den Vorstand. Er übernimmt zudem ab 4. Mai den Posten von Rolf Rojek im Aufsichtsrat des S04.
Rojeks Lebensaufgabe geht weiter
Für Rojek ist es ein Abgang mit lachendem und weinendem Auge. „Nach einer so langen Zeit wollte ich jüngeren Mitgliedern die Chance geben, die Führung des SFCV zu übernehmen“, begründete der 59-Jährige seine Entscheidung.
Rojek war 32 Jahre Vorstandsmitglied im Dachverband. Dank seiner Arbeit beim SFCV reiste er zu Schalke-Fans in ganz Deutschland – von Rügen bis zum Erzgebirge. „Ich lernte, dass es überall Schalke-Fans gibt. Ich lernte aber auch, dass Schalke-Fans überall anders sind“, erinnerte sich Rojek.
Für ihn war es seine Lebensaufgabe, die unterschiedlichen Wünsche und Interessen der Schalke-Fans zu vereinen. „Schalke, meine Familie und der SFCV waren der einzige Antrieb für mein gesamtes Tun und Handeln. Es gab keine anderen Hobbies mehr.“ Für seinen jahrzehntelangen Einsatz dankten ihm die Mitglieder mit 'Standing Ovations'.
Und auch in Zukunft bleibt Rojek seiner Lebensaufgabe treu: Er wechselt am 1. Juni zum FC Schalke 04, wo er dem SFCV als direkter Ansprechpartner zur Verfügung stehen wird.
Erfolgreiches Jahr 2013
Rojeks Weggang ist eine von vielen Veränderungen, die der SFCV in den kommenden Monaten erleben wird. Einige Neuerungen erwähnte Vorstandschef Frank Arndt in seinem Jahresbericht. Zunächst sprach er aber über das erfolgreiche Jahr 2013.
Arndt blickte auf die Feierlichkeiten des 35-jährigen Jubiläums, zahlreiche Fan-Club-Treffen sowie den Weihnachtsmarkt mit über 6000 Besuchern zurück. Positiv entwickelte sich auch die Zahl der Fan-Clubs: 39 schlossen sich dem SFCV an, sieben verließen ihn.
Arndt bedauerte die Austritte zwar, sagte jedoch, dass die Türen für jeden Fan-Club immer offen stünden. "Wenn sie aber zu unserer Gemeinschaft gehören wollen, dann nur so, wie es unsere Satzung vorschreibt. Wir werden weder uns, noch unsere Satzung beugen. Denn: 35 Jahre SFCV – 35 Jahre Fan-Club-Kultur lügen nicht: Wir sind stark“, ergänzte der 48-Jährige unter dem Beifall der Mitglieder.
Offensiver und kritischer – aber sachlich
Im Mittelpunkt der JHV stand jedoch der Blick in die Zukunft: So wird der SFCV künftig offensiver und kritischer auftreten. "Wir sind der Vertreter der Fan-Interessen und der Fan-Club-Interessen. Diese Interessen werden wir gegenüber jedem wahrnehmen – auch gegenüber dem Verein", sagte Arndt. Der SFCV werde deutlich machen, wenn er anderer Ansicht sei, "aber sachlich und konstruktiv".
Zudem kehren die meisten Mitarbeiter aus der gemeinsamen Fanabteilung des SFCV und des S04 zum Verband zurück. So gelingt eine klare Trennung ohne verwirrende und ineffiziente Doppelstrukturen – und damit ein kleiner Neuanfang.
Drei neue Gesichter im Aufsichtsrat
Diesen Prozess werden nun auch Frank Kloos, Ludwig Müller und Reinhard Brömmel begleiten. Das Trio wurde von den Mitgliedern bei der Hauptversammlung in den SFCV-Aufsichtsrat gewählt, Vollmer als Vorsitzender des Aufsichtsrats bestätigt.
Vieles wird sich in Zukunft beim SFCV ändern – eines aber bleibt für Noch-Vorstandsmitglied Rojek klar: „Den FC Schalke 04 gab es schon viele Jahre vor mir. Den FC Schalke 04 wird es auch noch viele Jahre nach mir geben. Genauso wie es den SFCV noch lange geben wird, solange wie es eine Fan-Club-Kultur auf Schalke geben wird.“